DIE GESCHICHTE VON KEVIN

 

 

„Alles“. Das erste Wort das Kevin kannte. Gut kannte. Denn er hatte „Alles“. Schon immer.

Er besaß jedes erdenkliche Spielzeug …. und doch war er traurig, denn das was er wirklich wollte, blieb ihm versagt. Die Personen, die glaubten ihn zu verwöhnen, doch ihn eigentlich verstümmeln liesen, geistig, sozial, seine Eltern. Sie liebten ihn, keine Frage, doch Zeit für ihn hatten sie nicht und sie konnten sie ihm auch nicht kaufen …... 
 

 

Sie kauften ihm alles was er wollte und, so wie seine Freunde, begann er nun sein Leben auf virtueller Basis. Er spielte Nintendo, sah fern und stopfte sich mit Chips und Süßigkeiten voll …… und wurde immer dicker …..

 

   

 

Gewohnheit für ihn war, alles zu haben. Und wenn diese Anfrage an sein Leben, Fülle, nicht befriedigt wurde, kam die Wut, die Verzweiflung, der Trotz, und seine schon vorhandene Hyperaktivität und Impulsivität wurden immer stärker.

 

 

Die anderen, die Mitschüler, die Lehrer akzeptierten ihn nicht. Nicht so wie er war. Er war zu anstrengend, zu laut. Er eckte überall an. Niemand mochte ihn. Er war allein – ganz allein – ein Außenseiter.

 

 

Verstoßen von der realen Welt, begann er sich zurück zu ziehen. Zurück in die Welt die er schon von klein auf kannte, die ihn akzeptierte und lobte – wo er gut war. Die Virtuelle. Der Computer.

 

 

Kevin wurde älter, reifer. Er begann sein Leben zu überdenken. Wie wir es alle irgendwann taten oder tun - werden. Er begann zu realisieren was geschehen war. Langsam. Stetig.

 

 

Er erkannte, dass er sich der realen Welt verschlossen und der virtuellen allein geöffnet hatte. Wie ein Gefangener. Er hatte seine  Augen, Ohren und den Mund  vor den Herausforderungen des Lebens verschlossen um sich zu schützen  ...

 

 

Doch nun wollte er hinaus. Er war stark, Kevin.

Und so stand er auf, erhob sich. Befreite sich von seinem virtuellen Gefängnis und tat was er schon immer wollte – tief in ihm.

Er begann seinen eigenen Weg zu gehen!