Meine Skulpturen erzählen Geschichten.
Nicht jeder hört sie.
Viele Skulpturen spielen in verschiedenen Geschichten mit.
Vier Geschichten, die Sie mir erzählt haben,
gebe ich im Folgenden wider.
Die Geschichten sind frei erfunden und jede Ähnlichkeit
mit lebenden Personen ist rein zufällig …
DIE GESCHICHTE VON KEVIN
„Alles“. Das erste Wort das Kevin kannte. Gut kannte. Denn er hatte „Alles“. Schon immer.
Er besaß jedes erdenkliche Spielzeug …. und doch war er traurig, denn das was er wirklich wollte, blieb ihm versagt. Die Personen, die glaubten ihn zu verwöhnen, doch ihn eigentlich verstümmeln liesen, geistig, sozial, seine Eltern. Sie liebten ihn, keine Frage, doch Zeit für ihn hatten sie nicht und sie konnten sie ihm auch nicht kaufen …...
Sie kauften ihm alles was er wollte und, so wie seine Freunde, begann er nun sein Leben auf virtueller Basis. Er spielte Nintendo, sah fern und stopfte sich mit Chips und Süßigkeiten voll …… und wurde immer dicker …..
Gewohnheit für ihn war, alles zu haben. Und wenn diese Anfrage an sein Leben, Fülle, nicht befriedigt wurde, kam die Wut, die Verzweiflung, der Trotz, und seine schon vorhandene Hyperaktivität und Impulsivität wurden immer stärker.
Die anderen, die Mitschüler, die Lehrer akzeptierten ihn nicht. Nicht so wie er war. Er war zu anstrengend, zu laut. Er eckte überall an. Niemand mochte ihn. Er war allein – ganz allein – ein Außenseiter.
Verstoßen von der realen Welt, begann er sich zurück zu ziehen. Zurück in die Welt die er schon von klein auf kannte, die ihn akzeptierte und lobte – wo er gut war. Die Virtuelle. Der Computer.
Kevin wurde älter, reifer. Er begann sein Leben zu überdenken. Wie wir es alle irgendwann taten oder tun - werden. Er begann zu realisieren was geschehen war. Langsam. Stetig.
Er erkannte, dass er sich der realen Welt verschlossen und der virtuellen allein geöffnet hatte. Wie ein Gefangener. Er hatte seine Augen, Ohren und den Mund vor den Herausforderungen des Lebens verschlossen um sich zu schützen ...
Doch nun wollte er hinaus. Er war stark, Kevin.
Und so stand er auf, erhob sich. Befreite sich von seinem virtuellen Gefängnis und tat was er schon immer wollte – tief in ihm.
Er begann seinen eigenen Weg zu gehen!
DIE GESCHICHTE VON JAQUELINE |
Es war einmal ein junges Mädchen namens Jaqueline. Ihre Eltern kauften ihr alles was sie wollte, nur Zeit hatten sie leider keine. Sie mussten immer arbeiten. Aus diesem Grund fiel ihnen gar nicht auf, dass das Mädchen so schüchtern war, dass sie verlegen Nägel biss, wenn sie jemand ansprach.
und sich immer mehr in ihre eigene Welt zurückzog.
Da es Jaqueline so schwer fiel, auf andere zuzugehen und sich zu wehren, wurde sie bald zum Mobbingopfer in ihrer Klasse.
Sie wusste nicht, wie sie dieser Situation entrinnen sollte und verweigerte immer öfter zu essen
bis Sie ganz dünn wurde.
Doch dann fand sie jemanden, der ihr zuhörte
und entdeckte ihre eigene Kraft.
Sie lernte sich aufzurichten und ihren eigenen Weg zu gehen.
DIE GESCHICHTE VON ANDREAS
Es war einmal ein netter und hilfsbereiter Junge namens Andreas.
Er besuchte eine gute Schule, die von Priestern geleitet wurde.
Leider war ein Priester nicht so gut …
Er kam immer wieder … und zwang Andreas … zu schweigen … und er schwieg…
Er schwieg lange… aber alle wussten Bescheid!
Alle verschlossen ihre Augen, Ohren und Münder.
Niemand sollte es erfahren.
Andreas selbst wuchs heran.
Er versuchte seinen Schmerz mit Drogen zu verdrängen, aber es gelang ihm nicht.
Erst Jahre später brach er sein Schweigen …
DIE GESCHICHTE VON EMELIE
Es war einmal ein kleines Mädchen namens Emilie, das das Leben liebte und gerne lachte.
Doch ohne es zu wissen, wurde sie beobachtet...
Jeden Tag stellte er ihr nach … bis er ihr einmal zu nahe kam …
Sie fürchtete sich, konnte ihm aber nicht entrinnen. Er kam immer wieder …
Als Sie älter wurde, lief Sie davon …
Aber es war schon zu spät…
Der Schmerz, den er zurückgelassen hatte, war zu groß. Oft war er so stark, dass sie versuchte, den inneren Schmerz nach außen zu kehren und sie ritzte sich.
Es half jedoch genau so wenig, wie sich zu erbrechen.
Irgendwann verlor sie ihren Selbstrespekt und das Gefühl für sich selber, sodass sie sich sogar prostituierte.
Schließlich begann Sie mit Hilfe anderer an sich selbst zu arbeiten und fand ihr inneres, lachendes Kind wieder.
Sie wurde zu einer starken, ausgeglichenen und kraftvollen Frau.