AUSWAHL SPEZIELL THERAPEUTISCHE SKULPTUREN:
POMPEJI
Welche verschiedenen Reaktionstypen es auf traumatische Ereignisse gibt, habe ich in den Skulpturenensemble Pompeji dargestellt.
Waren sie schon in Pompeij? Wenn Sie die ersten drei Personen betrachten, werden Sie bemerken, dass diese dieselbe Position einnehmen, wie die Personen die in Pompeji gefunden wurden: schlafend, Augen abdeckend und den Kopf in den Sand steckend. Es zeigt also verschiedene Möglichkeiten, wie Menschen auf ein Problem reagieren. Aber ich habe noch andere mögliche Reaktionen hinzugefügt: das überraschte, versteinerte Kind, das nicht weiß, was es tun soll, den Kämpfenden, die Davonlaufende, die Flehende/ Bittende und die Umarmenden. Jeder von uns hat sein bzw. seine Muster! Und … in der Psychoanalyse wird der Berg oft als Sinnbild für das Problem verwendet … und so ist der Vesuv das perfekte Symbol für jedes Problem welches erscheint …
OPFER - TÄTER
In Therapiestunden setze ich meine Skulpturen direkt ein um die ein oder andere Situation zu veranschaulichen. Hier das Beispiel der „Opferhaltung“ eines Burschen:
Ich ermuntere betroffene Jugendliche die Haltung dieser Skulptur nachzuahmen, Skulpturendetails zu beschreiben und dann reflektieren wir das hervorgerufene Gefühl.
Ich lade auch ein, die Gegenposition einzunehmen, die „Täterhaltung“.
Der oder die, die sich nichts gefallen lässt. Zum einen ist es für die Jugendlichen oft überraschend, welchen Unterschied allein die Haltung auf den Gemütszustand ausübt – gesenkter Kopf, vorgezogene Schultern, Knie zusammen, Einbeinstand versus gehobener Kopf, breitbeiniger sicherer Stand und starker Oberkörper. Zum anderen ist es mitunter überraschend für mich, dass manche Jungendliche muskulär schon so in ihrer Opferhaltung fixiert sind, dass sie es gar nicht mehr schaffen, ihre Schulter nach hinten, unten zu bewegen – so sehr sind ihre Muskeln verkürzt.
HINTER DIR
Bei der Skulpturengruppe „hinter dir“
wollte ich visualisieren, wie viel „Frauenpower“ hinter nur einer Frau steckt: Sechzehn Frauen in fünf Reihen. In der ersten Reihe “die” Frau. In der zweiten Reihe – ihre Mutter. In der dritten Reihe – ihre zwei Großmütter. In der vierten Reihe ihre vier Urgroßmütter. In der fünften Reihe ihre acht Ur-urgroßmütter. In der sechsten Reihe fänden Sie bereits sechzehn Ur-ur-urgroßmütter… usw. Alle Frauen geben ihre Energie – positiv oder negativ – an die nächste Generation weiter …..Frauenpower.
NÄHE - DISTANZ
In Familiengesprächen, wenn es um Nähe - Distanz, sowie Ablösung und Loslassen geht, kommen oft folgende Skulpturen zum Einsatz:
Die Skulpturen sind auf der Schiene verschieblich: Zu Beginn sind sich Mutter und Kind meist sehr nahe (Skulpturen ganz nah aneinander). Mit der Pubertät beginnt die Ablösung und die Kinder distanzieren sich (Kind geht weg). Folgt die Mutter nach, geht das Kind weiter weg ….. und wenn nun die Mutter wieder nachrückt ….. bewegt sich die Dynamik auf den Abgrund zu, bis ….. irgendwann das Kind nicht mehr weiter gehen kann und in den Abgrund fällt.
Zurück zur Ausgangsstellung: Wenn das Kind geht, aber die Mutter stehen bleibt, hat das Kind und die Mutter die Gelegenheit ein neues Distanzverhältnis zu finden und das Kind kommt von Zeit zu Zeit von selber wieder näher.
KRANKHEITSBILDER:
Wenn ich krankheitsbilder erklären will, veranschauliche ich sie auch ganz gerne mit meinen Skulpturen. Seien es
die Essstörungen , das metabolische Syndrom
,
oder das ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit, Hyperaktivitätssyndrom) mit seinen drei verschiedenen Typen:
Bei Vorträgen ist es durchaus hilfreich, die drei verschiedenen Typen plastisch vorführen zu können, da man als Kinder- und JugendpsychiaterIn ja immer wieder damit konfrontiert wird, dass viele ein Träumerchen nicht in die Gruppe der Aufmerksamkeitsstörungen einordnen. Die meisten haben immer nur das Bild der lauten, hyperaktiven Störenfriede vor Augen.
OHNE WORTE
Ein Soldat, Drei Juden. Zwei Juden flehen um ihr Leben. Einer ist schon tod.
Der Soldat soll seine Pflicht erfüllen – er wendet pflichtbewusst den um ihr Leben bettelnden Menschen seinen Körper zu - aber er dreht den Kopf weg. Er kann Sie nicht anschauen. Seine Fäuste sind geballt. Er haltet den Atem an … was wird er tun??
„Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“
GEFÜHLSAUSDRUCKZYKLUS
Eine ganze Skulpturenserie habe ich einer psychotherapeutische Methode, die von Dr. Manfred Clynes entwickelt worden ist, gewidmet: Dem „Sentic Cycle”, dem Gefühlsausdruckszyklus (Nachdem ich die Methode bei ihm selbst erlernt hatte, erlaubte er mir Skulpturen zu diesem Zyklus zu kreieren).
Die Idee: Bei dieser Methode ruft man die wichtigsten menschlichen Gefühle in einer definierten Reihenfolge ab und drückt sie in Form eines Fingerdrucks nach außen aus.
Es beginnt bei dem „KEIN-GEFÜHL“ , dem „Nichts“, der Neutralität der Gefühle. Dr. Manfred Clynes nennt es “no emotions”.
Nachdem man dieses “Kein-Gefühl“ 20-40 Mal für ca. 3 bis 4 Minuten wirklich im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Fingerdruck ausgedrückt hat, wechselt man zum nächsten Gefühl: DER WUT
Auch diese wird 20-40 Mal „ausgedrückt“.
Danach folgt in derselben Weise
HASS, TRAUER
, LIEBE
,SEXUALITÄT
, FREUDE
, ANDACHT
.
Ich selbst habe mir erlaubt bei meiner Skulpturenreihenfolge eine Position hinzuzufügen: Die Aufladungs- oder TrichterhaltunG aus dem Yoga.
Dies ist zwar kein Gefühl, aber ein Auftanken von Energie, damit man aus der Leere der Trauer in die Fülle der Liebe wechseln kann.
Das Ziel ist durch das gesamte Spektrum der Gefühle zu gehen und nicht in einem Gefühl stecken zu bleiben. Danach fühlt man sich friedlicher, angenehmer und kommt in Verbindung mit seinem wirklichen Selbst.
KONTRAST
Welchen Einfluss die Lebenseinstellung auf die Körperhaltung hat, demonstriere ich gerne mit Hilfe meiner Skulpturen „Kontrasts“.
Kontrast I:
Die Magersüchtige und die Dicke. Die Dünne blockiert alles – Essen, Gefühle, Liebe … sie ist stolz - stolz “nein” sagen zu können und angewidert von der Dicken, die das nicht kann. Die Dicke ist schüchtern und unsicher. Ihr Fett ist eine Art Schutzhülle um Verletzungen zu verhindern.
Dia Kontrast III:
Der Bodybuilder und der Intellektuelle. Neben dem „leicht“ divergenten Körperbau, wollte ich speziell darauf aufmerksam machen, dass wir das was uns wichtig erscheint vor der Körperachse tragen. Der Intellektuelle seinen Kopf – der Bodybuilder seine Brustmuskeln oder auch tiefer liegendes.
Kontrast II:
Die Lebenslustige und die Depressive. Die Handhaltung unterscheidet sich nicht stark, aber die Eine zeigt voll Lebenslust ihre weiblichen Formen und die Andere wird von der Last ihres Lebens gedrückt und gebeugt bis zu den entsprechenden Kreuzschmerzen. .
TANGO
Was Sie hier sehen ist keine „wirkliche“ Tangoposition , aber eine Position, die zeigt, was ich am Tango so liebe: die Harmonie und der minimale Körperkontakte der ausreicht um zu wissen, welche Bewegung folgt. Es ist Leidenschaft, Hingabe und Individualität zur gleichen Zeit.
ALLES IST ENERGIE
Die weibliche und männliche Energie treffen sich im Herzzentrum:
Die ganze Skulpturen und Bilderserie „Alles ist Energie“ zielt direkt darauf ab Harmonie, Balance und Heilung im Betrachter zu fördern.
Ich nutzte dazu die Aktivität der Spiegelneurone. Spiegelneurone sind Nervenzellen, die im Gehirn beim Betrachten eines Vorgangs das gleiche Aktivitätsmuster aufweisen, wie es entstünde, wenn dieser Vorgang nicht bloß (passiv) betrachtet, sondern selbst (aktiv) durchgeführt würde. Somit wird alles, was Sie erlauben auf sich wirken zu lassen, in Ihnen gespiegelt. Sehen Sie also eine Skulptur die Harmonie, Gleichgewicht, Energiefluss verkörpert, werden diese Befindlichkeiten auf Sie übertragen, in Ihnen „automatisch“ nachempfunden.
Die in dieser Serie dargestellten Symbole sind mir in Träumen und Meditationen erschienen und verkörpern den Energiefluss – im menschlichen Körper und im Universum. Sind wir im Fluss der Energie, blockieren ihn nicht, erleben wir Gesundheit.
Die Serie zeigt zwei Premieren: Ich verwende für die Skulpturen erstmals Rostfreien Stahl und ich stellte erstmals Bilder aus (Acrylfarben auf Leinwand in Spachteltechnik). Die „kreuzweise“ Ausrichtung der Metallebenen der Skulpturen symbolisiert die vier Himmelsrichtungen, die in vielen Heilkünsten eine ganz essentielle Bedeutung haben. Die Farbauswahl, weiss, rot und schwarz, spiegelt die Zyklizität des Lebens wider.
Die Intention ist es im Betrachter die Erinnerung an sein wahres Potential, an seine wahre Natur wachzurufen.
Als Künstlerin und Fachärztin für Kinder-und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie ist wohl nichts nahe liegender, als das, was mir in meiner psychiatrischen und psychotherapeutischen Arbeit begegnet, was mich berührt, was mich beschäftigt künstlerisch auszudrücken.
In Fachkreisen wird die „heutige Jugend“ als „Generation Nintendo“ bezeichnet, da sie ganz anders aufwächst als die heutigen Erwachsenen, ihre Eltern. Sie wurden bereits vom Kindesalter an mit Informations- und Kommunikationstechnologie konfrontiert und sind somit die erste Generation, die das Informationszeitalter durchgehend erlebt. Menschen dieses Jahrgangs betrachten den Umgang mit PC, Internet und Handy als selbstverständlich.
Diese „Generation Nintendo“ ist dadurch mit einer ganz anderen Wirklichkeit, ganz anderen Anforderungen und sozialen Strukturen konfrontiert, als es ihre Eltern je waren. Das hat „Gutes“ wie „facebook – revolutionen“, schnellerer Wissensaustausch etc. kann aber auch zu Wohlstandsverwahrlosung, Einsamkeit, sozialer Inkompetenz, verstärkter Hyperaktivität und Aggressivität etc. führen.
Diese Themen, sowie Mobbing, Missbrauch, Essstörungen und vieles mehr, das uns heute begegnet, werden von mir aufgegriffen und finden dadurch Einzug in die Welt der Bronzeskulpturen.
Die Ausstellung tourt, im Rahmen einer Wanderausstellung, rund um die Welt. Auftakt der Tournee war im Mai 2010 in Klagenfurt. Danach wanderte die Ausstellung nach Basel, New York, Ulm und Essen.
Ziel ist es auf die Bedürfnisse, Sorgen, Missstände und Zustände unserer Kinder und Jugendlichen aufmerksam zu machen. Die Eltern, die Verwandten, die Nachbarn, die Freunde, die Lehrer, die Gesellschaft, die Politiker, die Entscheidungsträger zu sensibilisieren, ihre Augen und Ohren und auch ihren Mund zu öffnen und sich für die Kinder einzusetzen. Einen Beitrag für Sie zu leisten.
Bezüglich des therapeutischen Hintergrundes verweise ich auf den Text „Der therapeutische Hintergrund meiner Skulpturen“, den sie im Kapitel „Über meine Skulpturen und mich“ finden.
Viele meiner Werke, so wie die Skulpturen und Bilder die Sie in diesem Kapitel „Alles ist Energie“ sehen können, haben nichts mit Krankheiten zu tun, sondern zielen direkt darauf ab Harmonie, Balance und Heilung in uns zu unterstützen.
Dazu nutzte ich die Aktivität der Spiegelneurone. Spiegelneurone sind Nervenzellen, die im Gehirn beim Betrachten eines Vorgangs das gleiche Aktivitätsmuster aufweisen, wie es entstünde, wenn dieser Vorgang nicht bloß (passiv) betrachtet, sondern selbst (aktiv) durchgeführt würde. d.h. Was wir sehen verursacht bei einem Spiegelneuron dasselbe Aktivitätsmuster, welches die aktive Handlung verursachen würde. Also kann im Betrachter, durch die Betrachtung, der Prozess „aktiv“ nachvollzogen werden. Somit wird alles, was Sie erlauben auf sich wirken zu lassen, in Ihnen gespiegelt. Sehen Sie also eine Skulptur die Harmonie, Gleichgewicht, Energiefluss verkörpert, werden diese Befindlichkeiten auf Sie übertragen, in Ihnen „automatisch“ nachempfunden.
Die in dieser Serie dargestellten Symbole sind mir in Träumen und Meditationen erschienen und verkörpern den Energiefluss – im menschlichen Körper und im Universum. Wir Menschen als Teil des Ganzen! Sind wir im Fluss der Energie, blockieren ihn nicht, erleben wir Gesundheit.
Die Intention ist es im Betrachter die Erinnerung an sein wahres Potential, an seine wahre Natur wachzurufen.
Bei den Skulpturen der Serie „Alles ist Energie“ habe ich ein anderes Material verwendet: Rostfreien Stahl. Ich wollte bewusst bei dem Material Metall bleiben, da Metall, als eines der fünf Elemente der chinesischen Heilkunst (s.u.), eine starke energetische Wirkung hat. Holz, Feuer, Erde und Wasser sind meist in unseren Häusern sichtbar, aber selten echtes Metall. Auf diese Weise bringen die Skulpturen das fünfte Element in ihr Haus, lassen die Energie fliesen und fördern ein energetisches Gleichgewicht.
Die helle, klare, glatte Oberfläche des Rostfreien Stahls erlaubt Lichtspiegelungen, die die Skulpturen in einem immer neuen Licht erstrahlen lassen und die Bewegung der Energie nachahmt. Wenn Sie sich um die Skulptur oder die Skulptur sich um sich selber dreht, können Sie diesen Effekt beobachten. Auf meiner Homepage können Sie die Skulpturen mit Ihrem Finger vor und zurück drehen – probieren Sie es aus!
Die „kreuzweise“ Ausrichtung der Metallebenen symbolisiert die vier Himmelsrichtungen. In vielen Heilkünsten haben diese eine starke Bedeutung. Wie z.B. in der chinesischen Heilkunst, der 5 – Elementen – Lehre, aber auch in der indianischen Sichtweise.
Die Bilder der Serie „Alles ist Energie“ sind meine erste Schritte in der räumlichen „Zwei-Dimensionalität“. Die gewählte Technik (Acrylfarben auf Leinwand in Spachteltechnik) und die Farbauswahl (weiss, rot und schwarz) sollen an steinzeitliche Felsmalereien erinnern. Diese Farbkombination ist ganz typisch für Höhlenmalereien und ist rund um die Welt in verschiedenen Zeitepochen zu finden. Die Bedeutung der Farben spiegelt die Zyklizität des Lebens wider. Weiss steht für den Beginn, die Geburt, die Ganzheit. Rot symbolisiert das Leben, die schöpferische Kraft / Kreativität, Erotik, Fruchtbarkeit und Blut. Schwarz verbildlicht das Ende, das Sterben und wieder neu entstehen. Also Aufbau – Umbau – Abbau. Leben – Macht über Leben und Tod – Tod.
Zur Zeit finden Sie unter diesem Kapitel nur vier Skulpturen und Bilder – ein Vorgeschmack auf die vollständige Ausstellung, welche erstmals im November 2014 in der Galerie Centrum in Graz zu sehen sein wird.
Verabsäumen Sie nicht die Skulpturen mit Ihrem Finger zu drehen!
Als Künstlerin und Fachärztin für Kinder-und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie ist wohl nichts nahe liegender, als das, was mir in meiner psychiatrischen und psychotherapeutischen Arbeit begegnet, was mich berührt, was mich beschäftigt künstlerisch auszudrücken.
Sexueller Missbrauch und Misshandlung von Kindern gehört leider auch zu den Problemen, mit denen ich regelmäßig konfrontiert ist. Aber nicht nur die Taten, sondern auch das „Wegschauen“, das „Verleugnen“, das „Nicht-wahr-haben-wollen“ sind ständige Wegbegleiter dieses Themas. Wer will denn schon glauben, dass „das“ auch in der eigenen Familie, im eigenen Freundeskreis, vorkommt.
Kinder werden bedroht, bestochen, trauen sich nicht zu reden und behalten es für sich. Oft erst viel zu spät wird durch ihr Verhalten sichtbar, was geschehen ist.
Diese Ausstellung thematisiert sexuellen Missbrauch und Misshandlung, aber auch deren Folgen und bringt diese Themen in die Welt der Bronzeskulpturen.
Ziel ist es auf die Zustände und Missstände der betroffenen Kinder und Jugendlichen aufmerksam zu machen. Die Eltern, die Verwandten, die Nachbarn, die Freunde, die Lehrer, die Gesellschaft, die Politiker, die Entscheidungsträger zu sensibilisieren, ihre Augen und Ohren und auch ihren Mund zu öffnen und sich für die Kinder einzusetzen. Einen Beitrag für Sie zu leisten.
Bezüglich des therapeutischen Hintergrundes verweise ich auf den Text „Der therapeutische Hintergrund meiner Skulpturen“, den sie im Kapitel „Über meine Skulpturen und mich“ finden.
Frauen und Männer.
Zusammen. Getrennt. Verschmolzen. Eigenständig.
Das ergiebigste und begehrteste Thema der Welt.
Gibt es noch neue Sichtweisen?
Lassen Sie sich überraschen und finden Sie sich wieder?!
In dem Kapitel „Innenleben“ habe ich verschiedene Themen zusammen gefasst. Eine Gemeinsamkeit dieser Gruppe von Skulpturen ist ihr Stil – Sie haben alle schmale, lange, naturalistisch anmutende bis leicht abstrahierte Körper mit besonders langen Beinen, die meist sogar zusammen fließen und ähnlich wie Akupunkturnadeln in ihre „Standfläche“ bzw. besser „Standspitze“ eintauchen.
Neben dieser stilistischen Ähnlichkeit sind Sie aber auch Skulpturen, die innere Gemütszustände widergeben. Sei es der Protest, die Hingabe, das Verschmelzen, der Schmerz, die Gleichzeitigkeit von Geben und Nehmen oder einfach in sich zu ruhen. Einfach zu sein. Ruhig. Geerdet. Im Hier und Jetzt.
Die Skulpturen in diesem Kapitel beziehen sich auf eine psychotherapeutische Methode, die von Dr. Manfred Clynes entwickelt wurde: Dem „Sentic Cycle”, dem Gefühlsausdruckszyklus (Nachdem ich die Methode bei ihm selbst erlernt hatte, erlaubte er mir Skulpturen zu diesem Zyklus zu kreieren).
DIE IDEE: Bei dieser Methode ruft man die wichtigsten menschlichen Gefühle in einer definierten Reihenfolge ab und drückt sie in Form eines Fingerdrucks nach außen aus.
Es beginnt bei dem „KEIN-GEFÜHL“, dem „Nichts“, der Neutralität der Gefühle. Dr. Manfred Clynes nennt es “no emotions”. Nachdem man dieses “Kein-Gefühl“ 20-40 Mal für ca. 3 bis 4 Minuten wirklich im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Fingerdruck ausgedrückt hat, wechselt man zum nächsten Gefühl: DER WUT: Auch diese wird 20-40 Mal „ausgedrückt“. Danach folgt in derselben Weise HASS, TRAUER, LIEBE, SEXUALITÄT, FREUDE, ANDACHT.
Ich selbst habe mir erlaubt bei meiner Skulpturenreihenfolge eine Position hinzuzufügen: Die Aufladungs- oder Trichterhaltung aus dem Yoga. Dies ist zwar kein Gefühl, aber ein Auftanken von Energie, damit man aus der Leere der Trauer in die Fülle der Liebe wechseln kann.
DAS ZIEL ist durch das gesamte Spektrum der Gefühle zu gehen und nicht in einem Gefühl stecken zu bleiben. Danach fühlt man sich friedlicher, angenehmer und kommt in Verbindung mit seinem wirklichen Selbst.
Reisen!
Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen!
Warum?
Um sich von „Identifikationen“ zu lösen!
... nur man selbst sein … ohne Status … ohne Netz ... Auf sich selbst gestellt!
Meine Reiselust hat mich schon auf alle bewohnten Kontinente der Welt gebracht, in die verschiedensten Kulturen und zu den unterschiedlichsten Natur - und Kunstdenkmälern dieser Welt.
Aus drei Reisen habe ich Inspirationen bzw. Skulpturen mitgebracht. D.h. nicht, dass mich nicht andere Reisen auch inspiriert haben, aber diese 3 haben einen speziellen Eindruck hinterlassen.
AMERIKA 2011 - 2012:
Diese Reise dauerte 14 Monate von Juni 2011 bis August 2012 und führte von New York über Kanada durch den Westen der USA in die Baja California, auf das mexikanische Festland, durch Belize und Guatemala, zurück nach Mexico und dann durch den nordamerikanischen Osten wieder nach Kanada. Meine ganze Familie, mein Mann, unsere beiden Kinder und ich, waren mit einem umgebauten Pinzgauer unterwegs.
Die mitgebrachten Skulpturen entstanden in der Baja California. Es sind Skulpturen aus Treibholz, in denen ich „meine Skulpturen“ wiederfand. Ich musste sie nur aus dem Holz „herausholen“ und dann wurden sie auch für andere sichtbar!
Die ganze Serie der Skulpturen und Bilder „Alles ist Energie“ entstand auf und als Folge dieser Reise. Die Wirkung der Reise ist so nachhaltig, dass sie mein ganzes Leben verändert hat.
ISLAND 2008:
In Island waren wir erstmals mit unserem Pinzgauer unterwegs. Die Reise führte über Stock und Stein, durch die verlassensten Gegenden, faszinierende unwirkliche Landschaften und zu Menschen, die von Wind und Wetter geprägt worden sind. Diese Prägung hat mich fasziniert und inspiriert Menschen zu formen, die von Sturm und Regen gepeitscht werden und zusammenhalten müssen. Allein sind die Gewalten zu stark. Zusammen kann man aber Stand halten!
PERU 2008:
Diese Reise wurde vom Kunstverein Yin Yang aus Graz organisiert und inkludierte eine Woche künstlerische Arbeit mit heimischen Künstlern in Cusco. Peru bedeutet nicht nur eine Reise in einen anderen Kontinent, sondern auch in eine andere Zeit. In eine Zeit der Symbole (Hand, Vogel), Götter (Pachamama und Pachatata) und tiefer Spiritualität, die man aus verschiedenen Blickwinkeln (Augen) betrachten kann.
Der erste Katalog.
Das erste Mal sich mit seinen Werken in Buchform der breiten Öffentlichkeit präsentieren.
Spannung. Aufregung.
Wie kommt es an?
Was denken die Leute?
Gefällt es Ihnen?
Lange ist es her, aber die Fragen sind immer wieder die selben ….
Spezieller Dank an die Grete Uckermann, die mich eingeladen hat, meine Skulpturen im Jahreskalender der Firma Kostmann zu präsentieren.
ÜBER MEINE SKULPTUREN - DER THERAPEUTISCHE HINTERGRUND:
Viele meiner Skulpturen, wie die Kunstwerke vieler Künstler, sind EXTERNALISATIONEN von Gefühlen, Symptomen und Situationen - aus meiner eigenen Geschichte oder aus Geschichten meiner Klienten, die ich internalisiert habe - Geschichten die mich bewegen, lassen Bilder in mir aufsteigen, die ich dann dreidimensional umsetze. So finden bewusste, unbewusste und präverbale Themen ihren Ausdruck. Dieser Prozess ist doppelt therapeutisch für den Künstler, für mich: Erstens weil der kreative Prozess und das Formen in Ton an sich schon heilend ist und zweitens, weil durch das Externalisieren das Geschehene besser begreifbar wird.
In der „verbalen“ Psychotherapie findet die „Extern – alisation“, also das „nach außen stellen“ durch das „in Worte fassen“ statt. In der Kunst durch das Bild, die Skulptur etc. Viele berühmte Künstler haben auf diese Weise ihr Erleben verarbeitet- Man denke z.B. an Frida Kahlo, die in Ihrer Kunst ihren Unfall und dessen Folgen verarbeitet hat.
Wenn wir nämlich ein Gefühl, ein Geschehen auch sichtbar vor Augen haben, werden wir zusätzlich auf dem visuellen Wahrnehmungskanal angesprochen und können es dadurch auf einer weiteren Ebene besser wahr-nehmen, realisieren, verstehen und auch akzeptieren. Vielleicht auch neue Aspekte erkennen und leichter darüber kommunizieren. Denn nur wenn ich das Geschehene akzeptiert habe, tief in mir, kann ich verändern, vergeben und schließlich Friede und Heilung finden.
Jetzt können Sie natürlich sagen: Super toll für die KünstlerIn, dass er / sie auf diese Weise ihre Themen verarbeitet. Aber was habe ich als Betrachter damit zu tun?
Die Spiegelneurone helfen! Spiegelneurone sind Nervenzellen, die im Gehirn beim Betrachten eines Vorgangs das gleiche Aktivitätsmuster aufweisen, wie es entstünde, wenn dieser Vorgang nicht bloß (passiv) betrachtet, sondern selbst (aktiv) durchgeführt würde. d.h. Was wir sehen verursacht bei einem Spiegelneuron dasselbe Aktivitätsmuster, welches die aktive Handlung verursachen würde. Also kann im Betrachter, durch die Betrachtung, der Prozess „aktiv“ nachvollzogen werden. Man könnte also sagen, dass der Künstler dem Betrachter Arbeit abnimmt! Der Künstler bereitet die Themen auf, sodass der Betrachter direkt in den Verarbeitungsprozess einsteigen kann – wenn er will. Wenn sie also eine Skulptur berührt, eine Reaktion in einem auslöst, können sie sich fragen, was diese mit Ihnen zu tun hat und dem, wenn sie wollen, näher auf den Grund gehen.
z.B. könnten sie sich durch eine Skulptur wie den „Trotzkopf" angesprochen fühlen, wenn sie vielleicht schon einmal etwas nicht bekommen haben, was sie wollten und trotzig geworden sind.
oder durch die Nägelbeisserin , wenn sie einmal unsicher waren und Nägel gebissen haben.
Vielleicht waren es aber auch „heftigere Dinge“ und Sie haben sich selbst verletzt
wurden Opfer von Gewalt ,
Sexuellem Missbrauch und waren vielleicht sogar dem Schweigen der Gruppe ausgeliefert
,
oder Mobbing
.
Wenn Sie so etwas erlebt haben oder damit konfrontiert waren, mag es schmerzen solche Skulpturen zu sehen. Meine Intention ist es allerdings, wie schon gesagt, bei dem Betrachter den Prozess der Akzeptanz und damit der Heilung zu unterstützen. So haben schon einige Skulpturen neue Kommunikationsebenen eröffnet, da sich Betroffene gespiegelt und wohl auch verstanden gefühlt haben.
Was haben aber nicht-betroffene Betrachter davon? Sie sollen sensibilisiert werden, Berührungsängste sollen abgebaut werden und sie sollen motiviert werden aktiv unterstützend einzugreifen. Die Skulpturen sollen helfen Unverständnis, Unsicherheit und Ablehnung durch Menschen im Umfeld der Betroffenen zu verringern. Aus diesem Grund habe ich mich auch sehr gefreut eingeladen worden zu sein, Botschafterin der Stiftung Achtung Kinderseele zu werden. Eine Stiftung in der 3 Verbände (Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP), der „Berufsverband der Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Deutschland e.V.“ (BKJPP) und die „Bundesarbeitsgemeinschaft leitender Klinikärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie“ (BAG)) zusammengeschlossen sind. Ihr Ziel ist die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen offensiv zu vertreten und entsprechende Programme und Projekte zu ihrer Unterstützung aufzubauen – mehr info auf www.achtung-kinderseele.org.
IN THERAPIESTUNDEN setze ich meine Skulpturen direkt ein um die ein oder andere SITUATIONEN zu VERANSCHAULICHEN.
Hier das Beispiel der „Opferhaltung“ eines Burschen.
Ich ermuntere betroffene Jugendliche die Haltung dieser Skulptur nachzuahmen, Skulpturendetails zu beschreiben und dann reflektieren wir das hervorgerufene Gefühl.
Ich lade auch ein, die Gegenposition einzunehmen, die „Täterhaltung“ .
„Täter“, der oder die, die sich nichts gefallen lässt. Zum einen ist es für die Jugendlichen oft überraschend, welchen Unterschied allein die Haltung auf den Gemütszustand ausübt – gesenkter Kopf, vorgezogene Schultern, Knie zusammen, Einbeinstand versus gehobener Kopf, breitbeiniger sicherer Stand und starker Oberkörper. Zum anderen ist es mitunter überraschend für mich, dass manche Jungendliche muskulär schon so in ihrer Opferhaltung fixiert sind, dass sie es gar nicht mehr schaffen, ihre Schulter nach hinten, unten zu bewegen – so sehr sind ihre Muskeln verkürzt.
Wenn ich mit der Technik des FAMILIENBRETTS arbeite, wo eigentlich meist Steine oder neutrale Figuren als
Repräsentanten benutzt werden, stelle ich auch gelegentlich meine Skulpturen zur Verfügung.
Somit können spezielle Charaktere und Situationen noch akzentuierter dargestellt werden und das FAMILIENBRETT bekommt eine neue Dimension und Intensität.
In Familiengesprächen, wenn es um NÄHE - DISTANZ, sowie Ablösung und Loslassen geht, kommen oft folgende Skulpturen zum Einsatz:
Die Skulpturen sind auf der Schiene verschieblich: Zu Beginn sind sich Mutter und Kind meist sehr nahe (Skulpturen ganz nah aneinander). Mit der Pubertät beginnt die Ablösung und die Kinder distanzieren sich (Kind geht weg). Folgt die Mutter nach (Demonstration), geht das Kind weiter weg (Demonstration)….. und wenn nun die Mutter wieder nachrückt (Demonstration) ….. bewegt sich die Dynamik auf den Abgrund zu, bis ….. irgendwann das Kind nicht mehr weiter gehen kann (Demonstration) und in den Abgrund fällt.
Zurück zur Ausgangsstellung: Wenn das Kind geht, aber die Mutter stehen bleibt (Demonstration), hat das Kind und die Mutter die Gelegenheit ein neues Distanzverhältnis zu finden und das Kind kommt von Zeit zu Zeit von selber wieder näher (Demonstration).
Wenn ich KRANKHEITSBILDER erklären will, veranschauliche ich sie auch ganz gerne mit meinen Skulpturen. Seien es
die Essstörungen , das metabolische Syndrom
oder das ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit, Hyperaktivitätssyndrom) mit seinen drei verschiedenen Typen:
Bei Vorträgen ist es durchaus hilfreich, die drei verschiedenen Typen plastisch vorführen zu können, da man als Kinder- und JugendpsychiaterIn ja immer wieder damit konfrontiert wird, dass viele ein Träumerchen nicht in die Gruppe der Aufmerksamkeitsstörungen einordnen. Die meisten haben immer nur das Bild der lauten, hyperaktiven Störenfriede vor Augen.
Welchen EINFLUSS DER LEBENSEINSTELLUNG AUF DIE KÖRPERHALTUNG hat, demonstriere ich gerne mit Hilfe meiner Skulpturen „KONTRASTE“.
KONTRAST I:
Die Magersüchtige und die Dicke. Die Dünne blockiert alles – Essen, Gefühle, Liebe … sie ist stolz - stolz “nein” sagen zu können und angewidert von der Dicken, die das nicht kann. Die Dicke ist schüchtern und unsicher. Ihr Fett ist eine Art Schutzhülle um Verletzungen zu verhindern.
KONTRAST III:
Der Bodybuilder und der Intellektuelle. Neben dem „leicht“ divergenten Körperbau, wollte ich speziell darauf aufmerksam machen, dass wir das was uns wichtig erscheint vor der Körperachse tragen. Der Intellektuelle seinen Kopf – der Bodybuilder seine Brustmuskeln oder auch tiefer liegendes.
KONTRAST II:
Die Lebenslustige und die Depressive. Die Handhaltung unterscheidet sich nicht stark, aber die Eine zeigt voll Lebenslust ihre weiblichen Formen und die Andere wird von der Last ihres Lebens gedrückt und gebeugt bis zu den entsprechenden Kreuzschmerzen.
.
Welche verschiedenen REAKTIONSTYPEN es AUF TRAUMATISCHE EREIGNISSE gibt, habe ich in dem Skulpturenensemble Pompeji dargestellt.
Waren sie schon in Pompeij? Wenn Sie die ersten drei Personen betrachten, werden Sie bemerken, dass diese dieselbe Position einnehmen, wie die Personen die in Pompeji gefunden wurden: schlafend, Augen abdeckend und den Kopf in den Sand steckend. Es zeigt also verschiedene Möglichkeiten, wie Menschen auf ein Problem reagieren. Aber ich habe noch andere mögliche Reaktionen hinzugefügt: das überraschte, versteinerte Kind, das nicht weiß, was es tun soll, den Kämpfenden, die Davonlaufende, die Flehende/ Bittende und die Umarmenden. Jeder von uns hat sein bzw. seine Muster! Und … in der Psychoanalyse wird der Berg oft als Sinnbild für das Problem verwendet … und so ist der Vesuv das perfekte Symbol für jedes Problem welches erscheint …
Bei der Skulpturengruppe „HINTER DIR“
wollte ich visualisieren, wie viel „Frauenpower“ hinter nur einer Frau steckt: Sechzehn Frauen in fünf Reihen. In der ersten Reihe “die” Frau. In der zweiten Reihe – ihre Mutter. In der dritten Reihe – ihre zwei Großmütter. In der vierten Reihe ihre vier Urgroßmütter. In der fünften Reihe ihre acht Ur-urgroßmütter. In der sechsten Reihe fänden Sie bereits sechzehn Ur-ur-urgroßmütter… usw. Alle Frauen geben ihre Energie – positiv oder negativ – an die nächste Generation weiter …..Frauenpower.
Eine ganze Skulpturenserie habe ich einer psychotherapeutische Methode, die von Dr. Manfred Clynes entwickelt worden ist, gewidmet: SENTIC CYCLE; GEFÜHLSAUSDRUCKSZYKLUS (Nachdem ich die Methode bei ihm selbst erlernt hatte, erlaubte er mir Skulpturen zu diesem Zyklus zu kreieren).
DIE IDEE: Bei dieser Methode ruft man die wichtigsten menschlichen Gefühle in einer definierten Reihenfolge ab und drückt sie in Form eines Fingerdrucks nach außen aus.
Es beginnt bei dem „KEIN-GEFÜHL“ , dem „Nichts“, der Neutralität der Gefühle. Dr. Manfred Clynes nennt es “no emotions”.
Nachdem man dieses “Kein-Gefühl“ 20-40 Mal für ca. 3 bis 4 Minuten wirklich im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Fingerdruck ausgedrückt hat, wechselt man zum nächsten Gefühl: DER WUT
Auch diese wird 20-40 Mal „ausgedrückt“.
Danach folgt in derselben Weise
HASS, TRAUER
, LIEBE
,SEXUALITÄT
, FREUDE
, ANDACHT
.
Ich selbst habe mir erlaubt bei meiner Skulpturenreihenfolge eine Position hinzuzufügen: Die Aufladungs- oder TrichterhaltunG aus dem Yoga.
Dies ist zwar kein Gefühl, aber ein Auftanken von Energie, damit man aus der Leere der Trauer in die Fülle der Liebe wechseln kann.
Das Ziel ist durch das gesamte Spektrum der Gefühle zu gehen und nicht in einem Gefühl stecken zu bleiben. Danach fühlt man sich friedlicher, angenehmer und kommt in Verbindung mit seinem wirklichen Selbst.
Falls Sie nun glauben, dass ich nur die Pathologien der Menschheit oder psychotherapeutischen Themen aufgreife, darf ich sie beruhigen: Ganz viele meiner Werke haben nichts mit Krankheiten zu tun, sondern zielen DIREKT DARAUF AB HARMONIE, BALANCE UND HEILUNG zu fördern.
Auch hier wird wieder die Aktivität der Spiegelneuronen genutzt: Was immer Sie erlauben auf sich wirken zu lassen, wird in Ihnen gespiegelt: So fühlen sie sich vielleicht befreit, kraftvoll, stark oder müssen lächeln, wenn sie Skulpturen mit diesen Eigenschaften sehen.
Was Sie hier sehen ist keine „wirkliche“ Tangoposition , aber eine Position, die zeigt, was ich am Tango so liebe: die Harmonie und der minimale Körperkontakte der ausreicht um zu wissen, welche Bewegung folgt. Es ist Leidenschaft, Hingabe und Individualität zur gleichen Zeit.
In diese letzte Gruppe fallen auch meine zuletzt entstanden Skulpturen. Sie eröffnen ein neues Kapitel meines Schaffens, da sie 1. Aus Stahl sind und 2. vor allem den Energiefluss im Körper darstellen, weniger den Körper selbst. Ihre Intention ist im Betrachter die Erinnerung an sein wahres Potential, an seine wahre Natur wachzurufen. Heute möchte ich Ihnen nur ein Beispiel zeigen. Die weibliche und männliche Energie treffen sich im Herzzentrum.
Die vollständige Ausstellung mit diesen Skulpturen wird erstmals im November 2014 in der Galerie Centrum in Graz zu sehen sein.
Nun habe ich Sie im Eiltempo durch die Welt meiner Skulpturen geführt. Zum Abschluss möchte ich Ihnen noch eine vorerst letzte Einsatzvariante der Skulpturen vorstellen. Unter dem Überkapitel „Generation nintendo“ habe ich Geschichten niedergeschrieben, wie sie mir die heutige Jugend erzählen. Geschichten, die, wie es so schön heißt, frei erfunden sind und deren Ähnlichkeit zu Geschichten lebender Personen rein zufällig sind...
DIE GESCHICHTE VON KEVIN
„Alles“. Das erste Wort das Kevin kannte. Gut kannte. Denn er hatte „Alles“. Schon immer.
Er besaß jedes erdenkliche Spielzeug …. und doch war er traurig, denn das was er wirklich wollte, blieb ihm versagt. Die Personen, die glaubten ihn zu verwöhnen, doch ihn eigentlich verstümmeln liesen, geistig, sozial, seine Eltern. Sie liebten ihn, keine Frage, doch Zeit für ihn hatten sie nicht und sie konnten sie ihm auch nicht kaufen …...
Sie kauften ihm alles was er wollte und, so wie seine Freunde, begann er nun sein Leben auf virtueller Basis. Er spielte Nintendo, sah fern und stopfte sich mit Chips und Süßigkeiten voll …… und wurde immer dicker …..
Gewohnheit für ihn war, alles zu haben. Und wenn diese Anfrage an sein Leben, Fülle, nicht befriedigt wurde, kam die Wut, die Verzweiflung, der Trotz, und seine schon vorhandene Hyperaktivität und Impulsivität wurden immer stärker.
Die anderen, die Mitschüler, die Lehrer akzeptierten ihn nicht. Nicht so wie er war. Er war zu anstrengend, zu laut. Er eckte überall an. Niemand mochte ihn. Er war allein – ganz allein – ein Außenseiter.
Verstoßen von der realen Welt, begann er sich zurück zu ziehen. Zurück in die Welt die er schon von klein auf kannte, die ihn akzeptierte und lobte – wo er gut war. Die Virtuelle. Der Computer.
Kevin wurde älter, reifer. Er begann sein Leben zu überdenken. Wie wir es alle irgendwann taten oder tun - werden. Er begann zu realisieren was geschehen war. Langsam. Stetig.
Er erkannte, dass er sich der realen Welt verschlossen und der virtuellen allein geöffnet hatte. Wie ein Gefangener. Er hatte seine Augen, Ohren und den Mund vor den Herausforderungen des Lebens verschlossen um sich zu schützen ..
Doch nun wollte er hinaus. Er war stark, Kevin.
Und so stand er auf, erhob sich. Befreite sich von seinem virtuellen Gefängnis und tat was er schon immer wollte – tief in ihm.
Er begann seinen eigenen Weg zu gehen!
Ich danke für ihre Aufmerksamkeit und ihr „Mit - spüren“.
Ich hoffe sie konnten sich ihre Meinung darüber bilden, ob es für sie Skulpturen sind, die mehr der Kunst oder der Therapie oder doch Beidem zuzuordnen sind.
Da ich einen starken Sendeauftrag spüre, ist eine Sache bei mir anders, als bei vielen anderen Künstlern: Sie dürfen gerne Bilder meiner Skulpturen von meiner Homepage downloaden und für ihre Vorträge nutzen. Viele psychiatrische und internistische Fachzeitschriften und Webseiten haben meine Skulpturen schon eingebaut. Ich freu mich wenn ich davon erfahre, mail, Foto, link und Sie natürlich das Copyright wahren, aber Sie dürfen sie gerne gratis nutzen!
Nachdem ein Grundgerüst aus Draht gefertigt wurde (Armierung), wird darauf die Skulptur aus Wachs geformt.
Hierfür stehen je nach Bedarf verschiedene Wachssorten zur Verfügung. Ist diese fertiggestellt, kommt sie in die Gießerei, wo Entlüftungs-und Gusskanäle angebracht werden, ehe das Werk in einen Gips-Schamottmantel eingepackt und in den Ofen gestellt wird.
Das Wachs wird nun ausgeschmolzen, wobei ein Teil herausrinnt und ein Teil verbrennt.
In die dabei entstandene Gips - Schamott-Negativform wird nun flüssige Bronze eingegossen. Nach Erkalten der Bronze wird die Skulptur freigeschlagen und die Gusskanäle werden abgesägt.
Danach folgt die Nachbearbeitung und Patinierung des Werkes.
Beim Anfertigen eines Abgusses der Skulptur muss ein Silikonnegativ mit umgebenden Gipsmantel angefertigt werden, welches mit Wachs ausgegossen und dann, wiederrum mit Entlüftungs- und Gusskanälen versehen, schließlich in Schamott-Gips eingepackt wird.
Der weitere Vorgang ist mit dem vorhin beschriebenen identisch.
Die Anzahl der Abgüsse, die Auflage, bestimmt die Künstlerin selbst.
SKULPTUREN AUS KUNSTOFF
KUNSTSTOFFGUSS: Von der in Wachs oder Ton gearbeiteten Skulptur, wird ein Silikon-
und Gipsnegativ erstellt und anschließend mit Kunststoff ausgegossen
(Kann auch in Zement etc. ausgegossen werden).
SKULPTUR AUS KUNSTSTOF: Auf ein Grundgerüst aus Metall, Holz oder anderen Materialien,
wird die Skulptur direkt mit Kunststoffspachtelmasse geformt.
SKULPTUR MIT KUNSTSTOFF ÜBERZOGEN: Über eine aus verschiedensten Materialien gebaute Skulptur werden mehrere, durch Glasfasermatten oder ähnliches verstärkte, Kunststoffschichten gelegt.
SKULPTUREN AUS MÖRTEL:
Über eine aus verschiedensten Materialien gebaute Skulptur, werden mehrere, durch Matten oder ähnliches verstärkte, Mörtelschichten gelegt.